Wissenschaftler aus den USA publizierten einen Übersichtsartikel zur Bedeutung von Zink, Magnesium und Selen bei Depressionen. Es ist noch nicht völlig klar, über welche Mechanismen niedrige Zinkkonzentrationen das Risiko für Depressionen beeinflussen. Im Hippocampus und in der Hirnrinde regulieren Zinkionen die Neurotransmission oder fungieren sogar als Neurotransmitter. Störungen der Zink-Homöostase in diesen Regionen sind mit zahlreichen Störungen der Hirnleistungsfähigkeit, des Verhaltens und der emotionalen Regulation assoziiert.

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt eines Zinkmangels sind endokrine Veränderungen, die mit Depressionen einhergehen. Zinkdefizite sind häufig mit erhöhten Cortisolspiegeln assoziiert, die wiederum zu einer Überaktivität der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) führen.

Zink besitzt antiinflammatorische und antioxidative Eigenschaften. Eine Zinksupplementierung könnte deshalb den oxidativen Stress bei Majordepression vermindern. Weitere antidepressive Eigenschaften von Zink ergeben sich aus der Funktion dieses Spurenelements als Antagonist von NMDA-Rezeptoren, deren Überaktivitäten mit der Entstehung von Depressionen in Zusammenhang gebracht werden.

Es gibt eine gute Evidenz dafür, dass zwischen Magnesium und der Entwicklung von Depressionen ein inverser Zusammenhang besteht, genauso wie für die antidepressiven Eigenschaften von Magnesium.

Bei Selen sind die Ergebnisse von Studien nicht einheitlich. Generell haben nur wenige Studien den Zusammenhang zwischen den Selenkonzentrationen und Depressionen untersucht. Deshalb gibt es auch deutlich weniger Daten als bei Zink und Magnesium.

Referenz:
Wang J, Um P et al.: Zinc, Magnesium, Selenium and Depression: A Review of the Evidence, Potential Mechanisms and Implications; Nutrients. 2018 May 9;10(5). pii: E584.